Im Jahr 2008 wurde durch Zufall in einem Waldstück des Tarrenzer Ortsteiles Strad ein außergewöhnlicher archäologischer Fund gemacht. Es handelte sich dabei um die sterblichen Überreste einer etwa 40-jährigen Frau aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648).
Die Fundsituation stellte sich allein deshalb schon als ungewöhnlich dar, da alles darauf hindeutete, dass es sich hier um eine Sonderbestattung handelte. Werden Tote sonst am Rücken liegend bestattet, so wurde diese Frau in Bauchlage beerdigt – und das mitsamt ihren Habseligkeiten. Aus archäologischer und auch historischer Sicht machte sich aufgrund der hohen Funddichte und des ungewöhnlich guten Zustandes vieler Gegenstände in den Reihen des Forschungsteams rund um Univ.-Prof. Dr. Stadler beinahe eine Art Jubelstimmung breit. Wann bietet sich denn schon die Gelegenheit, einen Blick auf die Lebensumstände bzw. die Habseligkeiten einer einfachen Frau zu erhaschen, die vor rund 400 Jahren gelebt hat?
Bald schon stellte sich jedoch heraus, dass es sich beileibe nicht „nur“ um eine einfache Frau handeln konnte. Zu Ehren dieser besonderen Frau wurde nun im Gelände der Knappenwelt Gurgltal ein Museum errichtet.